Marktkommentar von Nico Auel zum 2. Quartal 2019
Das Ende der Niedrigzinsepoche ist nicht in Sicht. Welche Auswirkungen das auf die Rendite von Privatanlegern hat, lesen Sie im Marktkommentar von RWB Partners Geschäftsführer Nico Auel.
Die Zinsen sinken und sinken. Die Fed hat den Leitzins nach zehn Jahren erstmals wieder abgesenkt und EZB-Chef Mario Draghi hat Sparer auf weitere magere Jahre eingestimmt. Wie wirkt sich die mittlerweile zehn Jahre andauernde Niedrigzinsepoche auf die Anlageergebnisse der Privathaushalte aus?
Die Bundesbank wollte es wissen und hat ermittelt: Während Privatanleger zwischen 1996 und 2003 noch eine jährliche Rendite von 3,9% erwirtschafteten, verringerte sie sich in den darauffolgenden sieben Jahren auf 2,2%. Seit 2010 wuchs das Geldvermögen real – also nach Abzug der Inflation – nur noch 1,5% pro Jahr. Wer jedoch Aktien oder Fonds hatte, kam deutlich besser weg.
Die Vergangenheit – schön und gut. Doch sind Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien oder auch Private Equity heute noch die richtige Entscheidung? Schließlich scheint im Handelsstreit zwischen den USA und China kein Ende in Sicht. In welcher Form Großbritannien unter Boris Johnson die EU verlässt, ist ebenso ungewiss.
Ereignisse in der Größenordnung des Brexit oder des Handelskonflikts gab es schon immer. Nur erscheinen sie uns in der Momentaufnahme drastischer als im Kontext vieler Jahre. Anlegern muss klar sein: Herausforderungen am Kapitalmarkt sind keine Ausnahmephänomene, sondern die Regel. Das können politische Entwicklungen sein, genauso wie neue, bahnbrechende Technologien. Wer Vermögen aufbauen möchte, sollte daher langfristig – also über mindestens zehn Jahre – planen. Kurzfristige Schwankungen spielen dann nur noch eine untergeordnete Rolle.
Mein persönliches Lieblingsbeispiel dafür ist die Entwicklung des DAX über die Finanzkrise hinweg: Wer 2008 zum ungünstigsten Einstiegszeitpunkt einen Tag vor der Pleite von Lehman Brothers investiert hatte, konnte nach zehn Jahren trotzdem eine jährliche Rendite von 7,2 Prozent einfahren.
Ich möchte daher mit einem Zitat von André Kostolany schließen: „An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1.“ Sie müssen nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.“
Wir unterstützen Sie gerne auch weiterhin dabei und behalten die Entwicklungen für Sie im Blick – bei unseren Private-Equity-Dachfonds genauso wie der privaten Rentenversicherung und der ETF-Vermögensverwaltung.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen!
Nico Auel
Geschäftsführer der RWB Partners GmbH