Der aktuelle Marktkommentar zu den Public Capital Markets
Wie sich die Public Capital Markets im 2. Quartal 2016 entwickelt haben, kommentiert der Produktmanager Nico Auel.
Der 24. Juni 2016 machte mal wieder zwei der wichtigsten Tugenden der Geldanlage offensichtlich: Bescheidenheit und Demut! Zahlreiche Experten, Umfrageinstitute und auch der Aktienmarkt an sich waren sich ein paar Tage vor der Brexitabstimmung einig, dass es nur zu einem „Remain“ der Briten kommen konnte. Doch es kam mal wieder alles ganz anders als man dachte.
Ob nun der Brexit wirklich stark negative wirtschaftliche Konsequenzen hat und wenn ja, für wen genau, das steht noch in den Sternen. Offensichtlich ist aber, dass man als Anleger stets schlecht beraten ist, alles auf eine Karte und ein Szenario zu setzen. Das zeigen die ersten sechs Monate des Jahres 2016 eindrucksvoll. Die Antwort ist dabei eine diversifizierte Anlagestrategie, die auch bei negativen Marktszenarien große Verluste weitgehend vermeiden kann und das, ohne signifikant Renditepotenziale einzubüßen.
Die globale Streuung, der Mix zwischen Renten- und Aktien-ETFs sowie der Schutzmechanismus der Aktien-ETFs waren bei den Portfolien der RWB Strategien für eine vergleichsweise stabile Entwicklung verantwortlich. So fuhren unsere Strategien gerade im Angesicht der deutlichen Verluste im Januar 2016 und des Brexits Ende Juni deutlich ruhiger durch die Börsengewässer als eine reine Investition in den deutschen Leitindex DAX.
Der DAX verlor im zweiten Quartal fast drei Prozent und weist im ersten Halbjahr nun einen Verlust von fast 10 Prozent auf. Unsere reine Aktienstrategie RWB Wachstum entwickelte sich im aktuellen Jahr knapp vier Prozentpunkte besser als der DAX. Gute Ergebnisse der Renten-ETFs führten bei den Strategien RWB Ertrag und RWB Stabilität auch im zweiten Quartal zu positiven Ergebnissen.
Faule Kredite in italienische Banken und politische Risiken aufgrund der Brexitentscheidung werden theoretisch angedachte Zinserhöhungen in den USA wohl ein weiteres Mal nach hinten schieben. Ob EZB, Bank of England oder auch die japanische Notenbank, die führenden Zentralbanken beschäftigen sich gerade eher mit einer weiteren Ausweitung der Stimulus-Pakete als das sie an einer zinstechnischen Vollbremsung arbeiten.
Von einem Ende der Niedrigzinsepoche ist weit und breit nichts zu sehen!
Nico Auel
Director, RWB Group AG (Beratung der Anlagestrategien)